Beat Amrein, der Geschäftsführer vom Swiss Helping Point erzählt von seiner liebe zu Thailand
Sommer 2008. „Komm doch nach Thailand, das musst du dir einmal ansehen“. Nie werde ich die Worte meines Vaters vergessen, die mein Leben ohne Übertreibung massgeblich verändert haben. Er selbst hatte zu diesem Zeitpunkt schon etliche Male das Land des Lächelns bereist, meist zur Winterzeit über Weihnachten und Neujahr, um der winterlichen Schweiz zu entfliehen. Ich erinnere mich gut, wie meine Geschwister und ich ihn absichtlich abends um zehn an Heiligabend angerufen haben, im Wissen, dass es in Thailand bereits morgens um vier war. Ein kleiner Scherz, um zu sehen, ob er noch im Ausgang war, oder tatsächlich schon im Bett. Ich selbst war in der Schweiz als Informatiker berufstätig, meine Reiseerfahrung beschränkte sich auf das umliegende Europa. Ausserhalb der westlichen Welt hatte ich bis dahin keine Eindrücke gesammelt. Schon Paris oder Amsterdam, Städte, die ich mehrfach besucht hatte, muteten damals exotisch an. So anders. Architektonisch, kulturell, kulinarisch.
Zu diesem Zeitpunkt war Thailand für mich nichts mehr als eine Feriendestination, die Leute anvisierten, um weisse Sandstrände, subtropisches Klima, einsame Inseln und herzliche Gastgeber zu erleben. So eine Art Spanien, einfach in Südostasien. Allenfalls erinnerte ich mich dunkel an meine frühe Jugend. Muay Thai. Kampfsportfilme. War da nicht mal etwas mit „Kickboxer“ in Bangkok? Phuket? Pattaya wie nochmal? Ein kleiner Hauch von Ahnung, mehr war das nicht. Das sollte sich jedoch bald ändern.
Dem Ruf der Familie Folge leistend habe ich im Dezember 2008 meinen ersten Flug nach Bangkok gebucht. Meinem damaligen Arbeitgeber (und heutigen Geschäftspartner) zu verdanken, erhielt ich knapp drei Wochen Ferien am Stück, um meinen dreissigsten Geburtstag in Thailand zu feiern. Mit einer anständigen Portion Selbstvertrauen machte ich mich auf den Weg. Nur mit Handgepäck! Ein paar T-Shirts, Unterwäsche, einem Paar kurzen Hosen. „Du kannst alles hier kaufen, ist sowieso viel günstiger“, liess ich mir sagen. Gesagt, getan.

In der Erwartung von ganz normalen Ferien, einfach etwas weiter weg, machte ich mich auf den Weg. Check-in 1 in Kloten, Swiss Airlines. Einchecken, Sicherheitskontrolle, ab ans Gate, warten. Einsteigen und los. Soweit nichts Neues. Bis auf die lange Reisedauer. Irgendwie hatte ich mir die knapp 11 Stunden dann doch kürzer vorgestellt.
Landung in Bangkok am späteren Nachmittag. Vom klimatisierten Airbus A340 direkt in die Passagierbrücke. Und schon war ich das erste Mal überwältigt. Diese Hitze, dieser Geruch! Sonnenklar: Das war nicht Amsterdam oder Paris! Bis dahin war es für mich unvorstellbar, ein Land „riechen“ zu können. Die erste, aussergewöhnliche Erfahrung, bei der es bei Weitem nicht bleiben sollte. Nun gut, ab zur Passkontrolle bzw. Immigration, alles problemlos, auf mein Gepäck musste ich nicht warten. Ich hatte ja keins. Das organisierte Taxi wartete bereits beim „Exit 5“, den Drehtüren am Suvarnabhumi Airport.
Fahrt nach Jomtien. „Lass den Taxifahrer einfach beim Golden Monkey links abbiegen, den kann man nicht verpassen“, erinnerte ich mich. Müde und völlig überwältigt von den ersten Eindrücken Thailands, die ich während der Fahrt auf dem Highway erlebt hatte, erreichte ich um halb acht abends Jomtien. Tatsächlich bog der Taxifahrer beim Golden Monkey links ein und fuhr weiter bis zum Restaurant „Pergola“. Und da sassen auch schon mein Vater und seine Freunde, die ich lauthals als „Hey, Touristen!“ begrüsste. Kurz ein Schnitzel mit Pommes und Gurkensalat (was von der Inhaberin, einer älteren Thai Dame in astreinem Deutsch empfohlen wurde) verspeist. Thai food? Fehlanzeige. Ich war halt ein Neuling.
Die zwei nachfolgenden Wochen lassen sich kurz mit einigen Adjektiven zusammenfassen: Überwältigend, befremdlich, lecker, aufregend, abenteuerlich, heiss, verrückt, laut, bunt, leuchtend. „Das ist wie süchtig“, dachte ich mir.

Einen gefühlten Wimpernschlag später war ich zurück in der Schweiz. Morgens um sechs, Landung in Kloten. Völlig überraschend wurde ich von meinen besten Freunden abgeholt und nach Hause gefahren. Morgens um halb acht zu Hause. Balkon. Schnee. Kalt. Damals noch Raucher, draussen eine Zigarette geraucht. Und den gleichen Kulturschock erlebt, den ich in Thailand bei meiner Ankunft erlebt hatte. „Kann es DAS wirklich sein?“, sagte ich zu mir selbst. Intuitiv war mir damals sofort klar: Das kann nicht das einzige Mal gewesen sein. Ich muss zurück nach Thailand! Je eher, umso besser!
Nach einigen beruflich turbulenten Jahren in der Schweiz war es so weit. Ende 2014 konnte ich zurück „nach Hause“, wie ich es schon damals nannte. Von nun an ging alles schnell: In den wiederum zweieinhalb Wochen Ferien habe ich meine heutige Partnerin kennengelernt, habe viel über Land und Leute gelernt und gewusst: Diesmal wird es nicht Jahre dauern, bis ich zurückkomme. Zurück in der Schweiz habe ich die Möglichkeit von unbezahlten Ferien geprüft und umgesetzt. Alleine in 2015 war ich dreimal in Thailand, habe in der Schweiz begonnen, die thailändische Sprache in Wort und Schrift zu erlernen. So war es gesetzt: Ende des Jahres 2016, 2017, 2018, 2019 jeweils sechs bis fast acht Wochen in Thailand. Mit meiner Freundin habe ich den Süden, den Westen und den Norden bereist, mit ihr und einem sehr guten Freund und seiner Familie den Nordosten. Mit dem Auto entlang des Mekongs bis Nong Khai. Isaan. Thailand pur mit Blick nach Laos.
Zwischenzeitlich habe ich meine Partnerin fünf Mal in die Schweiz eingeladen. Bis zur Übernahme des Swiss Helping Points immer mit dessen Hilfe. Der Swiss Helping Point wurde mir Ende 2014 durch einen Bekannten empfohlen. «Keine Ahnung, wie das alles geht mit dem Visum. Das ist mir viel zu kompliziert, und meiner Freundin auch. Lieber bezahle ich für einen guten Service, dafür funktioniert alles», dachte ich mir. Und es hat funktioniert, beim ersten Mal schon! Bahnfahrten, Berge, Ausflüge nach Italien, Pilze oder Bärlauch sammeln. Viele schöne Eindrücke, bis sie wieder nach Hause musste.

Und dann kam die Pandemie, und alles wurde anders.
Immer noch in regelmässigen Kontakt mit meinem guten Freund und ehemaligen Arbeitgeber kam eines Tages im Jahr 2019 seine Idee: Im Internet sei eine Firma in Bangkok zur Übernahme ausgeschrieben. „Pfffff“, winkte ich ab. „Auswandern ist mir ein zu grosses Risiko“, meinte ich damals.
Die folgenden zwei Jahre waren geprägt durch das Virus. Lockdowns, Maskenpflicht, geschlossene Geschäfte, Homeoffice. Zwei verlorene Jahre? Wie auch immer, jedenfalls gingen sie schnell vorbei, und wie das Leben so spielte, kontaktierte mich mein Freund erneut im Jahr 2021. Gerade war meine Freundin wieder zu Besuch, zum dritten Mal, wiederum dank Swiss Helping Point. Gerne opferte ich aber einen Abend, um abermals der Idee meines Freundes zuzuhören. „Die Firma in Bangkok steht immer noch zum Verkauf“, liess er verlauten. „Vielleicht geht das ohne Auswandern, einfach mit Pendeln“.
Sofort durchfuhr mich ein Kribbeln. Was wäre wenn? Ich schaute mir sein Angebot an. Dienstleistungsfirma, Lumphini, Pathumwan. Dienstleistungen im Bereich Amtsgänge für Schweizer, Deutsche und Thai. „Das muss doch DER Swiss Helping Point sein“, entfuhr es mir. „Die machen Visa und Ferienpakete inklusive Flug und Versicherung für Thailänderinnen und Thailänder, die in die Schweiz oder nach Deutschland möchten. Ich bin da selbst Kunde. Alles hat immer super funktioniert!“, entfuhr es mir. Und tatsächlich. Wie sich einige Wochen später nach Kontaktaufnahme mit dem Inhaber herausstellte, handelte es sich tatsächlich um den Swiss Helping Point!
Nun, der Rest ist Geschichte. Heute, seit nun 3 Jahren führe ich das Geschäft in Bangkok. Alle Mitarbeiter sind der Firma treu geblieben, zwei davon sind praktisch seit Firmengründung mit an Bord. Meine langjährigen Erfahrungen bezüglich Sprache und Kultur der Thais, aber natürlich auch meiner Schweizer Landsmänner- und Frauen sind mir täglich eine grosse Hilfe. Die langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter ist ein unschätzbarer Wert für die Firma und für unsere Kunden. Die strategische Erfahrung und die ausgeprägte Intuition meines Geschäftspartners sind unverzichtbare Faktoren für den Erfolg des Unternehmens. In der Summe dürfen wir Ihnen, unseren Kunden, täglich hochwertige Dienstleistungen mit einer aussergewöhnlichen Erfolgsquote anbieten. Ihre Zufriedenheit ist unsere Motivation. Ihr Dank ist unser Antrieb. Wir sind Ihr zuverlässiger Partner in Bangkok!
Bilder: Beat Amrein, Pattaya 2008